CCS-Gegner verweisen erneut auf Gefahren der CO2-Verpressung
Vor den Gefahren und Risiken der vom Energiekonzern Vattenfall geplanten CO2-Verpressung ist auf einem Kongress in Wriezen gewarnt worden. Der Geologe Ralf Krupp stellte dort am Freitagabend sein im Auftrag des Amtes Barnim-Oderbruch verfasstes Gutachten der Öffentlichkeit vor, wie ein Sprecher der Bürgerinitiativen am Samstag mitteilte. Danach drohe in einem Radius von etwa 100 Kilometern rund um die geplanten CO2-Verpressungsstellen die Gefahr, dass durch den Überdruck aufsteigendes Salzwasser das Grundwasser verunreinigt.
Das Gutachten mache deutlich, dass die von Vattenfall beantragten Untersuchungsgebiete zur Erkundung potenzieller Lagerstätten bei Neutrebbin und bei Beeskow viel zu klein seien, sagte den Angaben zufolge der Direktor des Amtes Barnim-Oderbruch, Karsten Birkholz. Zudem sei durch die Erkundungsmethoden nicht nachzuweisen, dass die Lagerstätten für Tausende von Jahren dicht bleiben.
Ein Jurist kritisierte, dass der Energiekonzern mit der Erkundung und Verpressung die Tochterfirma Vattenfall Europe Carbon Storage GmbH beauftragt habe. Die Verantwortung und Haftung sei damit komplett ausgelagert worden.
Vattenfall erprobt in der Lausitz die CCS-Technik zur Abscheidung von Kohlendioxid bei der Kohleverstromung. Zur Speicherung des CO2 sollen zwei mögliche unterirdische Lagerstätten in Ostbrandenburg erkundet werden. Dagegen gibt es starken Widerstand in den betroffenen Regionen.