Bosch-Chef Fehrenbach sieht Durchbruch bei Elektroautos erst 2020
Der Chef des weltgrößten Autozulieferers Bosch, Franz Fehrenbach, sieht den weltweiten Durchbruch bei Elektroautos nicht vor dem Jahr 2020. Das heiße jedoch nicht, dass man in Deutschland das Thema verschlafen habe, sagte Fehrenbach der Süddeutschen Zeitung. Die deutsche Industrie engagiere sich aktiv in der ganzen Breite des Themas. "Bei Bosch geben wir jedes Jahr 400 Millionen Euro für die Wegbereitung der Elektromobilität aus", sagte der Bosch-Chef.
Wie sich die Wertschöpfungskette bei Elektroautos dabei in Zukunft aufteile, sei noch offen. Dennoch sei es übertrieben zu sagen, dass bei Elektroautos Unternehmen wie Bosch oder Continental in das Kerngeschäft der Autohersteller eindringen würden. "Wir haben alle gemeinsam schon in den siebziger und achtziger Jahren an Versuchs-Elektroautos gearbeitet", sagte Fehrenbach der Zeitung.
Damit Deutschland in Zukunft eine Führungsposition bei Elektroautos einnehme, müsse der Staat den Unternehmen unterstützend unter die Arme greifen. Dennoch sehe man bei Bosch im Gegensatz zu einigen Autoherstellern akut keine Notwendigkeit einer staatlichen Absatzhilfe. "Wir bei Bosch glauben, dass staatliche Mittel vor allem eingesetzt werden sollten für die Verbesserung der Grundlagenforschung", sagte Fehrenbach.
Allgemein liegt die Zukunft nach Ansicht des Bosch-Chefs in den erneuerbaren Energien. Trotzdem müsse Energie für die Wirtschaft und die Bürger bezahlbar bleiben. Daher sei ein beschleunigter Atomausstieg nicht sinnvoll. Wichtiger sei es in allen Bereichen die Energieeffizienz zu fördern.