Umwelthilfe kritisiert Reaktorsicherheitsbericht
Nach einer Analyse des Umweltverbands handelt es sich bei dem Papier der Kommission nicht um die von der Regierung angekündigte „umfassende Sicherheitsüberprüfung der Kernkraftwerke“. Die grundsätzliche Sicherheit der Anlagen sei gar nicht getestet und eine große Zahl von möglichen Störfällen nicht berücksichtigt, sagte der von der DUH beauftragte Atomexperte Wolfgang Renneberg.
So sei auch jenen Anlagen ein robuster Zustand attestiert worden, die nachweislich nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. Als Beispiel nannte Renneberg Biblis, wo die vorgeschriebene „verbunkerte Notstandswarte“ fehlt. „Die ganzen Defizite der alten Anlagen fallen unter den Tisch“, sagte Renneberg. „Im Ergebnis ist dieser Stresstest keine Sicherheitsüberprüfung.“
Die Reaktorsicherheitskommission hatte am Dienstag ihre Ergebnisse der Stresstests an allen 17 deutschen Atomkraftwerken vorgelegt. Darin geben die Fachleute aber keine eindeutige Bewertung oder Empfehlung ab. Die Aussage ist zwiespältig: Zwar seien die deutschen Reaktoren insgesamt relativ sicher - aber in unterschiedlichem Maße und keines von ihnen erfülle allerhöchste Sicherheitsstandards.
(dapd/tt/kos /3)