AKW Gundremmingen nicht Schuld an erhöhter Sterblichkeit
Das Atomkraftwerk (AKW) Gundremmingen ist einem vorläufigen Gutachten zufolge nicht Schuld an der höheren Sterblichkeitsrate im bayerischen Landkreis Dillingen. Die Rate sei nachweislich schon vor dem Bau des AKW erhöht gewesen, teilte das Landratsamtes Dillingen am Mittwoch unter Berufung auf ein Gutachten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit.
Demnach sei bereits seit mindestens 1960 eine geringere Lebenserwartung nachgewiesen worden. Ein erster Block des AKW ging 1966 ans Netz, zwei weitere folgten 1984. Das Kraftwerk liegt direkt an der Landkreisgrenze. Im Jahr 2009 habe die Sterblichkeitsrate im Landkreis wieder fast dem bayerischen Landesdurchschnitt entsprochen.
Die Ursache für die höhere Sterblichkeitsrate sei wohl eher in der Lebensweise der Bevölkerung im Landkreis zu suchen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. So sei der Landkreis im Vergleich zu anderen Regionen über lange Zeit weniger vom Dienstleistungssektor geprägt gewesen. Die Menschen hätten daher höhere körperliche Anforderungen erfüllen müssen, mit Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Außerdem gebe es im Landkreis eine höhere Anzahl an Pflege- und Seniorenheimen sowie Behinderteneinrichtungen, in denen auch Menschen aus anderen Regionen wohnten, erläuterte Landrat Leo Schrell.
(dapd/cy/fgr /4)