Twittern für den Atomausstieg
Jeder Bundesbürger mit Internetzugang kann sich ab heute Nachmittag an einer 24-stündigen Online-Demonstration von Greenpeace für eine konsequente Energiewende beteiligen.
Die Botschaften, die Menschen im ganzen Land über das Internet versenden, werden dabei in Bannersprüche virtueller Figuren verwandelt und in Berlin auf einer 24 Quadratmeter großen LED-Wand in Sichtweite des Kanzleramtes präsentiert. Auf diese Weise sollen die Forderungen für eine Energiewende Bundeskanzlerin Angela Merkel möglichst direkt erreichen.
Die Wand steht am Freitag ab 15 Uhr am Washingtonplatz südlich des Hauptbahnhofes und am Samstag ab 10 Uhr an der Weltzeituhr am Alexanderplatz. Die Demonstration kann zeitgleich auch im Netz unter //demo.greenpeace.de verfolgt werden.
In ihrer Studie „Der Plan" hat Greenpeace bereits dargelegt, dass der Ausstieg aus der Atomkraft spätestens 2015, der Ausstieg aus der Kohlekraft bis 2040 erfolgen kann, ohne negative Folgen für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Energiekosten. Der Ersatz der 17 Atomkraftwerke, die mit rund 22.000 Megawatt Leistung 23 Prozent des Strombedarfs decken, ist möglich, weil im vorhandenen Kraftwerkspark große Überkapazitäten bestehen. Zudem sind bereits 51 neue Kraftwerke mit mehr als 30.000 Megawatt Leistung in Bau und Planung, darunter fast 20 Erdgaskraftwerke und 10 Windparks auf See. Die Kapazität im Bereich Erneuerbarer Energien nimmt nach jetziger Dynamik insgesamt um rund 60.000 Megawatt bis 2020 zu.