Atomkraftgegner planen Blockade von Brokdorf

Mehrere Tausend Atomkraftgegner wollen ab dem Pfingstwochenende (11./12. Juni) die Zufahrtsstraßen zum schleswig-holsteinischen Kernkraftwerk Brokdorf blockieren. Mit der Aktion werde unter anderem für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen demonstriert, sagte Christoph Kleine, Sprecher des Aktionsbündnisses „Block Brokdorf“, am Freitag in Glückstadt. Dem Bündnis gehören laut Kleine bundesweit mehr als 40 Umwelt- und Klimaschutzgruppen an.

Die Atomkraftgegner wollen mit Sitzblockaden die Zufahrtswege zu den zwei Haupttoren des Atommeilers über mehrere Tage versperren. Das Atomkraftwerk in Brokdorf sei deshalb für die Aktion ausgewählt worden, da in den Tagen vor und nach Pfingsten Revisionsarbeiten an dem Meiler stattfänden, sagte Kleine. Während dieser Überprüfung sei mit viel Verkehr zu rechnen, der besonders leicht zu blockieren sei. „Außerdem ist Brokdorf ein politisches Symbol für den Kampf der Anti-AKW-Bewegung seit den 70er Jahren“, sagte Kleine.

Bereits ab dem 10. Juni soll den Angaben zufolge in der Nähe des Atomkraftwerkes ein sogenanntes Aktionscamp eingerichtet werden. Diese Infrastruktur werde für alle Blockierer bis mehrere Tage nach dem Auftakt zur Verfügung stehen, sagte Anna-Lena Zinzek vom Aktionsbündnis. Wie lange die Blockade insgesamt andauern werde, sei bislang noch unklar. „Wir bereiten uns jetzt erst einmal auf die Woche nach Pfingsten vor“, sagte Zinzek.
(dapd/mre/mcb/kos /1)