Studie: Deutscher Solarindustrie droht der Absturz
Die Solarindustrie muss einer Studie zufolge um ihr angestammtes Geschäft bangen. „Die deutschen Unternehmen werden auf ihrem Heimatmarkt von ausländischen Anbietern förmlich überrannt“, sagte der Energieexperte der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), Wolfgang Hummel, der „Wirtschaftswoche“. Hauptgrund sei „ein massiver Preiskampf und Verdrängungswettbewerb“ durch die Ausweitung der Produktionskapazitäten im Ausland, die die Nachfrage weit übertreffe.
Einer Untersuchung der HTW in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsblatt zufolge erhöhen in diesem Jahr die Solarzellenhersteller weltweit ihre Produktionskapazitäten um 5.000 auf 30.000 Megawatt, vorrangig in China. Die globale Nachfrage dagegen stagniere voraussichtlich bei rund 18.000 Megawatt. In Folge dieser Entwicklung seien die Preise für monokristalline Solarmodule in Deutschland innerhalb eines halben Jahres um 14,4 Prozent von 1,60 Euro je Watt Leistung auf 1,37 Euro gefallen.
Schon heute stammt fast jede zweite neue Solaranlage in Deutschland aus chinesischer Produktion. Der HTW zufolge wird der Anteil der deutschen Hersteller aber weiter sinken. Eine Befragung unter 200 chinesischen Modulherstellern habe ergeben, dass mehr als die Hälfte ihre Exporte nach Deutschland ausweiten oder erstmals hierhin liefern wollen.
(dapd.djn/ph/mel /4)