Schon nach wenigen Tagen Stromausfall in einer deutschen Region ist die flächendeckende Versorgung mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr sicherzustellen. Das ergab eine Untersuchung des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Bundestag (TAB), über die am Mittwoch in einem Ausschuss-Fachgespräch beraten werden soll. Die Sprecherin von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte, einen Blackout wegen mangelnder Bereitstellung von Strom werde es nicht geben.
Die TAB-Analyse wurde unabhängig von den Katastrophen in Japan erstellt. 2004 gab es bereits großangelegte Übungen zum Verhalten bei großflächigem Stromausfall. Im Jahr darauf trat er tatsächlich ein, als im Münsterland mehrere Strommasten brachen. Auch das Elbehochwasser 2002 und der Sturm Kyrill 2007 sorgten für vergleichbare Szenarien.
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Zur Debatte steht die Frage, wie sich ein längerer Stromausfall auf die Kritischen Infrastrukturen, also Einrichtungen für das Funktionieren elementarer Versorgungs- und Dienstleistungssysteme, auswirken könnte und wie Deutschland auf eine derartige Großschadenslage vorbereitet ist. Vielfach werde erwartet, dass die Wahrscheinlichkeit aufgrund der Gefahr terroristischer Angriffe und Extremwetterereignissen steige.
Laut TAB würden sich schon nach wenigen Tagen „die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls zu einer Schadenslage von besonderer Qualität summieren“, sprich: „Ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern.“ Grund dafür ist die „nahezu vollständige Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten“.
(dapd.djn/rd,rg/mwa /3)