Stromversorgung bei längerer Dürre in Gefahr
Die Deutsche Energie-Agentur Dena warnt vor Engpässen in der Stromversorgung, sollte sich die Dürre der vergangenen Monate im Sommer fortsetzen. "Weitere extreme Trockenheit kann auf vielfache Weise die Stromversorgung gefährden", sagt Dena-Chef Stephan Kohler dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Schon jetzt liefen viele Wasserkraftwerke nicht mit voller Leistung, weil der Wasserstand in Flüssen und Seen geringer sei als normal. Kohlekraftwerke seien auf die Anlieferung des Brennstoffs per Schiff angewiesen, der wiederum durch niedrige Pegelstände gefährdet sei.
Zudem seien besonders französische Kernkraftwerke, aber auch viele deutsche Atomanlagen sehr anfällig bei einem Mangel an Kühlwasser aus Flüssen. Je wärmer das Flusswasser sei und je weniger davon zur Verfügung stehe, desto größer sei das Risiko, dass die Stromproduktion behindert werde. Zugespitzt sei die Lage auch, weil Deutschland aufgrund der Abschaltung von Atomkraftwerken zu Spitzenverbrauchszeiten immer wieder kurzfristig auf den Import von Strom aus Frankreich angewiesen sei. Sollten die dortigen Werke aus Wassermangel heruntergefahren werden, könnte das die Gefahr eines Zusammenbruchs des Stromnetzes erhöhen.