Endlager Gorleben für Bundesamt noch nicht vom Tisch
Die Forderung der Energie-Ethik-Kommission, Atommüll rückholbar zu lagern, spricht aus Expertensicht nicht gegen den Salzstock Gorleben als Endlager. Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, sagte der Frankfurter Rundschau, rückholbar zu lagern, entspreche auch den Erkenntnissen seiner Behörde. "Spätestens die Bilder aus der Asse zeigen, dass ein Ignorieren fachlicher Probleme diese nicht löst, sondern nur verschärft."
Man müsse das beste Wissen von heute für die Lagerung nutzen, aber auch künftigen Generationen ermöglichen, "wieder sicher an die Abfälle heranzukommen", sagte König. Die Rückholbarkeit der Abfälle zähle daher seit Ende 2010 zu den Anforderungen an jedes Endlager. "Ob Gorleben für eine rückholbare Lagerung geeignet ist oder nicht, kann aber derzeit noch niemand beantworten", erklärte König. Er sprach sich erneut für eine bundesweite Suche nach Endlagern aus.
Die schwarz-gelbe Koalition hat in der Nacht zum Montag beschlossen, im Jahr 2022 die letzten drei deutschen Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen. Zum Atommüll und zur Endlagersuche lautet der Beschluss: "Die Generationen, die die Kernenergie nutzen, müssen sich auch um die Lagerung der anfallenden radioaktiven Abfälle sorgen. Dies schließt die ergebnisoffene Weitererkundung von Gorleben ebenso ein wie ein Verfahren zur Ermittlung allgemeiner geologischer Eignungskriterien und möglicher alternativer Entsorgungsoptionen."