Verband kritisiert geplante Einschnitte bei der Solarstromförderung
Der Bundesverband Solarwirtschaft kritisiert den Kabinettsentwurf zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dieser sieht erneut Einschnitte bei der Förderung von Solarstrom vor. So soll der bislang gültige finanzielle Anreiz zum Eigenverbrauch selbst erzeugten Solarstroms nach den Vorstellungen der Bundesregierung deutlich reduziert werden. Damit würde nach Angaben des Verbandes ein wichtiger Impuls zur Entwicklung intelligenter Systeme der Verbrauchssteuerung und der Speicherung von Solarstrom entfallen. Ihr Einsatz gilt als eine wichtige Voraussetzung für die Integration größerer Mengen Solarstroms in das Stromnetz. Ein möglichst hoher Anteil selbst genutzten Solarstroms spart nach Angaben des Branchenverbandes zudem Kosten bei der Verbraucher-Umlage der Solarstromförderung, wirkt netzstabilisierend und verringert den Bedarf zum Ausbau der Stromnetze im Zusammenhang mit der Energiewende.
„Jede Kilowattstunde Solarstrom, die am Erzeugungsort verbraucht wird, verringert den Ausbaubedarf der Stromnetze. Es ist daher unverständlich, dass die Anreize zum Eigenverbrauch selbst erzeugten Solarstroms zusammengestrichen werden sollen“, kritisiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Um die Energiewende möglichst kosteneffizient und bürgernah zu gestalten, bedürfe es einer verstärkten Nutzung der Photovoltaik im eigenen Haushalt.
Bei einem Anteil des Eigenverbrauchs von über 30 Prozent erhält selbst verbrauchter Solarstrom derzeit eine Zusatzvergütung. Diese soll ab 1.1.2012 für neue Solarstromanlagen entfallen. Gleichzeitig sollen große Solarstromerzeuger (über 100 kW-Leistung) aus der Eigenverbrauchsregelung gestrichen werden. Sinnvoll wären nach BSW-Angaben hingegen eine bessere Einbeziehung von größeren Solaranlagen auf Gewerbe- und Industriedächern in den gesetzlichen Eigenverbrauchsanreiz, da Gewerbebetriebe häufig über große Potenziale zur Laststeuerung verfügen.