Öko-Strom-Erzeuger kritisieren Regierungspläne
Die Öko-Strom-Branche hält die Pläne der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energieträger für fehlerhaft und unzureichend. Rhetorik und Realität klafften auseinander, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Björn Klusmann, sagte der Berliner Zeitung. "Der Atomausstieg ist ein historischer Schritt. Aber wo ist der konsequente Einstieg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien?", fragte er.
Klusmann kritisierte, die Ausbauziele für erneuerbare Energieträger seien eine Enttäuschung. "Trotz Atomausstieg will die Regierung bis 2020 weiterhin nur 35 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie gewinnen. Dabei wären leicht etwa 50 Prozent möglich", sagte er. Zum Teil sänken die staatlich garantierten Tarife für die Produktion von Öko-Strom zu stark.
Klusmann monierte, das bislang einzig wirksame Instrument, um Energie aus Wind und Sonne näher an die Märkte zu bringen, werde quasi abgeschafft. Bisher würden Öko-Strom-Anbieter von einem Teil der staatlichen Abgaben befreit, wenn sie große Mengen Öko-Strom direkt einkaufen. "Das war ein sinnvolles Instrument, weil es dafür gesorgt hat, dass verschiedene Öko-Strom-Kraftwerke so zusammengeschaltet werden, dass sie nachfragegerecht Strom erzeugen", sagte Klusmann.