Studie: Atomausstieg gefährdet Wettbewerbsfähigkeit nicht
Der geplante Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022 wird nach Auffassung von Klimaforschern und Ökonomen weder den Ausstoß von Treibhausgasen erhöhen noch die Strompreise. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung und der Uni Leipzig. So werde es preislich kaum einen Unterschied machen, ob zusätzlich neue Kohle- oder Gaskraftwerke gebaut werden. "Der Ersatz der Kernkraftwerke durch Gas- statt durch Kohlekraftwerke wirkt sich annähernd gleichwertig auf die Strompreise aus", heißt es in der Studie, die im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung gefertigt wurde, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Allerdings werde mit neuen Gaskraftwerken der Kohlendioxid-Ausstoß weiter sinken. Gas emittiert bei der Verbrennung nur halb so viel CO2 wie Kohle. Die Forscher hatten verglichen, welche Folgen ein Ausstieg in den Jahren 2015, 2020, 2022 oder erst 2038 hätte - also mit Laufzeitverlängerung.
Auch für die Strompreise geben die Forscher Entwarnung. Den Modellrechnungen zufolge wird ein Ausstieg bis 2022 nur vorübergehend die Börsenpreise für Strom steigen lassen, bis 2030 kehrten sie wieder zurück auf das Niveau von 2010. Bis 2015 geht die Studie von einem Anstieg um 0,9 Cent je Kilowattstunde auf dann 5,9 Cent aus. Wäre es bei der Laufzeitverlängerung geblieben, wäre dieser Anstieg mit 0,2 Cent zunächst schwächer ausgefallen.
Langfristig aber werde der Zubau erneuerbarer Energien die Preise dämpfen können.