Bürger unterstützen Atomwende - Vielen dauert der Ausstieg aber zu lange

11.06.2011 von

Der Atomausstieg hat breite Unterstützung bei den Wählern. Allerdings hätten ihn viele gerne schneller. Dies geht aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer hervor. Demnach befürworten 45 Prozent der Befragten den jetzt geplanten Ausstieg bis 2022, weitere 34 Prozent sind der Überzeugung, die Atomkraftwerke sollten früher abgeschaltet werden. Für längere Laufzeiten sprechen sich nur 18 Prozent aus.

Von den Anhängern der CDU/CSU sprechen sich 55 Prozent für den von der Regierung beschlossenen Ausstieg aus, weitere 16 Prozent sind für kürzere und 27 Prozent für längere Betriebszeiten der 17 Meiler. Bei den SPD-Anhängern unterstützen 46 Prozent den jetzt beschlossen Kurs der schwarz-gelben Regierung; 36 Prozent wollen früher aussteigen, 15 Prozent später. Den Anhängern von Grünen und Linken geht es hingegen nicht schnell genug: Bei Grünen-Wählern wollen 56 Prozent einen rascheren Ausstieg, bei den Linken 58 Prozent.

Auch die neue Linie der Regierung zur Atommüll-Endlagerung findet Unterstützung. Laut Politbarometer finden es 71 Prozent der Teilnehmer richtig, neben Gorleben auch andere geeignete Standorte bundesweit in Betracht zu ziehen, 24 Prozent lehnen dies ab und weitere fünf Prozent antworteten: weiß nicht. Befragt wurden gut 1.300 Wahlberechtigte.

Der ARD-Deutschlandtrend war zuvor zu ganz ähnlichen Ergebnissen gekommen. Nach dieser Umfrage finden es 54 Prozent richtig, innerhalb weniger Wochen nach der Atomkatastrophe in Japan eine Entscheidung zum Atomausstieg zu treffen. 43 Prozent sind der Meinung, dass man sich mehr Zeit hätte lassen sollen. Den geplanten Ausstiegstermin im Jahr 2022 hielten in dieser Umfrage 44 Prozent der Befragten für richtig, 31 Prozent für zu spät und 19 Prozent für zu früh.

Nur 27 Prozent der Befragten glauben, dass der Atomausstieg jetzt beschlossen wurde, weil es nach der Katastrophe in Japan auch Zweifel an der Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke gab. 57 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass Union und FDP aus Sorge vor Wahlniederlagen ihren Kurs in der Atompolitik geändert haben. Für den ARD-Tagesthemen wurden 1.007 Wahlberechtigte befragt.

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