IG Metall fordert schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien
Die IG Metall fordert einen schnelleren und konsequenteren Umstieg auf erneuerbare Energien. Gas und Kohle würden durch den zögerlichen Ausbau der alternativen Energieformen länger verwendet als nötig, sagte Gewerkschafts-Vize Detlef Wetzel am Dienstag in Frankfurt am Main. Dadurch würden Klimaschutzziele gefährdet und Beschäftigungsmöglichkeiten verschenkt. Gleichzeitig drängte er auf Tarifverträge für die Mitarbeiter der Solar- und Windenergiebranche.
Wetzel sagte weiter, die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie könne alle relevanten Techniken für eine Energiewende liefern. Ein Umstieg auf erneuerbare Energien werde jedoch nur gelingen, wenn bei den Strompreisen Ausgleichsregelungen für Branchen mit hohem Energiebedarf gefunden würden, fügte er hinzu.
Auf die Unternehmen der Stahl-, Aluminium-, Glas- und Chemieindustrie in Deutschland könne nicht verzichtet werden. Diese verbrauchten jedoch 50 Prozent des erzeugten Stroms. "Wenn die Strompreise übermäßig steigen würden, wäre das ein Problem."
Der IG-Metall-Vize widersprach jedoch Aussagen von Wirtschaftsverbänden, wonach der Umstieg auf erneuerbare Energien das Abwandern großer Unternehmen in Nachbarländer zur Folge hätte. Es sei völliger Unsinn, zu jammern, sagte Wetzel.
Der Gewerkschafter forderte Tarifverträge für die Betriebe der Windkraft- und Solarindustrie. Derzeit würden beispielsweise nur 2.000 der etwa 30.000 Beschäftigten bei den Endherstellern in der Windenergiebranche nach Tarif bezahlt. "Eine Branche, die hohe öffentliche Förderung erfährt, muss auch ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung gerecht werden", sagte Wetzel. Wer sich mit seinen Produkte für Nachhaltigkeit einsetze, müsse auch um soziale Nachhaltigkeit bemüht sein.