IG Metall fordert schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien
Wetzel sagte weiter, die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie könne alle relevanten Techniken für eine Energiewende liefern. Ein Umstieg auf erneuerbare Energien werde jedoch nur gelingen, wenn bei den Strompreisen Ausgleichsregelungen für Branchen mit hohem Energiebedarf gefunden würden, fügte er hinzu.
Auf die Unternehmen der Stahl-, Aluminium-, Glas- und Chemieindustrie in Deutschland könne nicht verzichtet werden. Diese verbrauchten jedoch 50 Prozent des erzeugten Stroms. "Wenn die Strompreise übermäßig steigen würden, wäre das ein Problem."
Der IG-Metall-Vize widersprach jedoch Aussagen von Wirtschaftsverbänden, wonach der Umstieg auf erneuerbare Energien das Abwandern großer Unternehmen in Nachbarländer zur Folge hätte. Es sei völliger Unsinn, zu jammern, sagte Wetzel.
Der Gewerkschafter forderte Tarifverträge für die Betriebe der Windkraft- und Solarindustrie. Derzeit würden beispielsweise nur 2.000 der etwa 30.000 Beschäftigten bei den Endherstellern in der Windenergiebranche nach Tarif bezahlt. "Eine Branche, die hohe öffentliche Förderung erfährt, muss auch ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung gerecht werden", sagte Wetzel. Wer sich mit seinen Produkte für Nachhaltigkeit einsetze, müsse auch um soziale Nachhaltigkeit bemüht sein.