TelDaFax ist insolvent
Der größte unabhängige Stromversorger Deutschlands, die Troisdorfer TelDaFax, ist pleite. Das Unternehmen hat heute selbst den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Bonn gestellt. Damit blieben die Bemühungen der neuen Geschäftsführung um eine Erhöhung der Zahlungsfähigkeit sowie ein Eigentümerwechsel im Frühjahr 2011 ohne Erfolg. Verbrauchern, die vom Angebot des Unternehmens Gebrauch machten, Strom gegen Vorkasse zum Sonderpreis zu beziehen, droht damit nach Einschätzung der Verbraucherzentralen der Verlust ihrer Vorauszahlungen.
Der vom Amtsgericht Bonn berufene vorläufige Insolvenzverwalter Biner Bähr sprach angesichts dieser Ausgangslage von einer schwierigen Aufgabe: "TelDaFax hat im Markt in den letzten Monaten viel Vertrauen verloren. Das macht Lösungen nicht einfacher." Doch wäre es nach seinen Worten angesichts fest gefügter Marktstrukturen auf dem Energiemarkt bedauerlich, "wenn ein aktiver und unabhängiger Wettbewerber wie TelDaFax aufgeben müsste". Bähr war bundesweit als Insolvenzverwalter des Warenhauskonzerns Hertie bekannt geworden.
Stromtipp.de hatte vor einigen Wochen die aktive Vermarktung der Produkte dieses Stromanbieters eingestellt. In der Vergangenheit berichteten wir immer wieder über örtliche Grundversorger, die die Weiterleitung des Stroms an TelDaFax-Kunden verweigerten, da TelDaFax die Rechnungen für die Benutzung des Stromnetzes nicht bezahlen konnte.
Von der Insolvenz sind rund 700.000 Strom- und Gaskunden betroffen. Diese Kunden, so empfielt das Amtsgericht Bonn, sollten sich direkt an TelDaFax wenden. Es hat jedoch zu dem Insolvenzverfahren auch bei sich eine Hotline eingerichtet, die unter den Anschlüssen 0228/702-2216, -2217, -1908 und -1909 erreichbar ist. Was die Kunden sonst noch tun können, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema "Was tun, wenn der Stromanbieter pleite geht".