Merkel "verwundert" über Diskussion zum Atomausstieg
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich "verwundert" über die Zweifel an einer ausreichenden Energieversorgung nach dem deutschen Atomausstieg gezeigt.
"Deutschland wird seinen eigenen Energiebedarf im Grundsatz selber decken", sagte sie nach einem Treffen mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy am Freitag in Berlin. "Wir werden nicht anderen zur Last fallen."
Die Kanzlerin verwies auf den ursprünglichen Atomkonsens der früheren rot-grüne Bundesregierung. Bis vor einem halben Jahr sei immer klar gewesen, dass Deutschland bis 2021/22 aus der Kernenergie aussteige. Damals habe nie jemand Sorge über mögliche Belastungen des europäischen Marktes geäußert, sagte sie. Zwar habe ihre Bundesregierung die Laufzeiten zunächst wieder verlängert. Nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima sei Schwarz-Gelb aber im Grundsatz wieder auf den alten Pfad zurückgekehrt.
Merkel begrüßte, dass Frankreich sich für transparente AKW-Stresstests - also Sicherheitsüberprüfungen - bereit erklärt hat. Für dieses wichtige Signal sei sie ausgesprochen dankbar. Vor allem gegen die grenznahen Kraftwerke Cattenom und Fessenheim im Elsass gibt es regelmäßig Proteste aus Deutschland.
Sarkozy sagte, Frankreich werde weiterhin Atomkraft nutzen und zwar auf dem höchsten Sicherheitsniveau der Welt. Sicherheit gebe es aber nicht ohne Transparenz. Daher sei Frankreich auch offen für Beobachter und ausländische Experten insbesondere was Deutschland anbelangt. Frankreichs Präsident fügte hinzu, die deutsche Entscheidung zum eigenen künftigen Energiemix achte und respektiere er.