NABU zufrieden mit Atomausstieg bis 2022
Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), hält die Debatte um einen früheren Atomausstieg als 2022 zum jetzigen Zeitpunkt für überzogen, auch wenn der Verband selbst eigentlich einen Atomausstieg bis 2017 gefordert hatte.
Entscheidend ist nach Ansicht Tschimpkes, dass alle gesellschaftlichen Kräfte und Parteien zum jetzigen Atomausstieg stehen. Vom Netzausbau bis zu Naturschutz und Speicherkapazitäten ständen schwierige Fragen an.
„Es ist wichtig und gut, dass es jetzt ein Enddatum gibt, wann der Atomausstieg tatsächlich stattfindet", betonte Tschimpke. Dies biete Investitionssicherheit. Der Atomausstieg sei „eine Herkulesaufgabe, wie es sie in Deutschland in den letzten Jahrzehnten industriepolitisch und gesellschaftspolitisch nicht gegeben hat".
Auch international werde beim Atomausstieg sehr auf Deutschland geschaut, so Tschimpke weiter. „Wenn wir die Vorreiterrolle spielen, steht uns das besser zu Gesicht, als wenn wir hinterherlaufen", betonte er. Der NABU-Präsident sieht den Atomausstieg darüber hinaus „auch als einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland", da das Land vergleichsweise arm an Rohstoffen sei. Als „entscheidende Brückentechnologie" beim Atomausstieg setzt er auf Gaskraftwerke, deren CO2-Werte besser seien als die der Kohlekraftwerke.