Baden-Württemberg will mehr Windkraftanlagen

In Baden-Württemberg sollen künftig mehr Flächen für Windkraftanlagen zur Verfügung stehen. Dazu will die Landesregierung die Errichtung von Windkraftanlagen auch in anderen als den sogenannten Vorranggebieten ermöglichen, kündigte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller (Grüne) am Dienstag auf dem Windbranchentag in Stuttgart an.

Nach der bisherigen Regelung kommen außer den Vorranggebieten keine weiteren Flächen für Windkraftanlagen in Betracht. Wegen dieser „Schwarz-Weiß-Regelung“ stehen laut Umweltministerium über 99 Prozent der Landesfläche nicht für Windkraftanlagen zur Verfügung. Die grün-rote Landesregierung strebe dagegen eine „grau-weiße“ Regelung an, sagte Untersteller. Zwar solle es auch künftig Vorranggebiete für Windkraftanlagen geben. Es sei aber nicht mehr ausgeschlossen, auch die restliche Fläche für Windkraftanlagen zu nutzen.

Die Änderung ist ein Baustein der Landesregierung zur Stärkung der erneuerbaren Energien. Bis 2020 sollen nach dem Willen von Grün-Rot zehn Prozent des Stroms im Land aus heimischen Windkraftanlagen kommen. In den kommenden Jahren müssten in Baden-Württemberg jährlich bis zu 150 neue Windkraftanlagen gebaut werden, sagte Untersteller. Dabei wolle man alle Betroffenen - insbesondere die Bürger – „besser, schneller und frühzeitiger“ miteinbeziehen, kündigte der Minister an.

Windkraftanlagen: Baden-Württemberg unter den Schlusslichtern

Derzeit zähle Baden-Württemberg bei der Nutzung der Windenergie noch zu den Schlusslichtern im bundesweiten Vergleich, sagte Untersteller. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der Windenergie an der Energieversorgung weniger als ein Prozent. In Sachsen-Anhalt liege der Anteil bei 52 Prozent.
(dapd/hha/wca/kos /1)