Nachdem beschlossenen Atomausstieg strebt Gazprom den Einstieg in die Stromproduktion in Deutschland an. Der russische Energiekonzern ist dabei vor allem an dem Bau von neuen Gaskraftwerken zur Stromerzeugung interessiert, da er über knapp ein Fünftel der weltweiten Gasreserven verfügt.
Die Bundesregierung setzt nach dem beschlossenen Atomausstieg auf den Bau weiterer Gaskraftwerke. Diese sollen dazu beitragen, die Stromversorgung rund um die Uhr zu sichern und Schwankungen beim Ökostrom auszugleichen. Zudem stoßen sie weniger klimaschädliches Kohlendioxid aus als Kohlekraftwerke.
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Die Gazprom-Führung hatte in den vergangenen Wochen bereits mehrfach betont, sich stärker in Deutschland engagieren zu wollen. Zunächst äußerte Miller am Rande einer Investorenkonferenz Interesse an Teilen von Eon, von denen sich der größte deutsche Energiekonzern trennen will. Nach Informationen des „
Handelsblatts" wollte Gazprom-Chef Alexej Miller darüber hinaus diese Woche bei einem routinemäßigen Treffen mit RWE-Chef Jürgen Großmann in Moskau seine Wünsche für gemeinsame Projekte diskutieren.
Einige Stadtwerke, darunter die Versorger aus Bremen und Düsseldorf, forcieren derzeit ihre Pläne zum Bau von Gaskraftwerken, wie die „Welt“ berichtet. RWE verzichtet dagegen vorerst auf ihren Bau und auch Eon äußerte sich kürzlich wegen des Großhandelspreises kritisch zu den Chancen für den Bau von Gaskraftwerken.