Atomkraftgegner blockieren Urananreicherungsanlage

Eine Gruppe Atomkraftgegner hat am Montagmorgen die Hauptzufahrt der Urananreicherungsanlage im münsterländischen Gronau blockiert.

Nach Angaben der Polizei beteiligten sich 16 Personen an der Aktion, die von 6.00 bis 8.00 Uhr dauerte. Anschließend wurde die Zufahrt wieder freigegeben. Von den Beteiligten wurde niemand fest- oder in Gewahrsam genommen. Die Polizei prüft nun, ob ein strafrechtliches Verfahren wegen Nötigung eingeleitet wird.

Bereits am Sonntag hatten mehrere Hundert Atomkraftgegner bei einer Demonstration in Gronau die sofortige Stilllegung der Anlage gefordert. Auf einer Kundgebung wurde die nordrhein-westfälische Landesregierung aufgefordert, die Betriebsgenehmigung aufzuheben.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen kritisieren, dass die Urananreicherungsanlage in Gronau in den Ausstiegsbeschlüssen der Bundesregierung nicht berücksichtigt wurde.

Die Uranfabrik im Münsterland besteht seit 1985. Die Anlage ist die einzige ihrer Art in der Bundesrepublik. Betreiber ist die Urenco-Gruppe, an der je ein Drittel indirekt die niederländische und die britische Regierung halten. Das übrige Drittel teilen sich die deutschen Energiekonzerne RWE und Eon.
(dapd/mbo/vf/ /1)