Netzagentur: Noch keine Entscheidung über Kaltreserve
Bislang ist offenbar noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob eines der stillgelegten Atomkraftwerke als Reserve am Netz bleiben soll. Die Bundesnetzagentur widersprach am Mittwoch der Darstellung, sie wolle ein Atomkraftwerk als sogenannte Kaltreserve zur Überbrückung von Stromengpässen nutzen.
„Das ist nicht richtig. Wir sind im Moment dabei, zu prüfen, ob das entbehrlich ist. Insofern ist das etwas verkürzt wiedergegeben worden“, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, dem Leipziger Internetradio detektor.fm.
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuvor unter Berufung auf Äußerungen Kurths bei einer Konferenz in Berlin berichtet, die Behörde wolle die Gefahr von Stromausfällen in den kommenden Wintern mithilfe eines Reserve-AKW in Süddeutschland abfangen. Infrage kämen vor allem Neckarwestheim 1, Philippsburg 1, Biblis A und B sowie Isar 1.
Kurth betonte, seine Behörde sei dabei, nach fossilen Kraftwerken zu suchen, die die Versorgungssicherheit gewährleisten könnten. Bisher jedoch habe man solche Anlagen nicht finden können. „Unser Problem ist, dass wir für eine kritische Situation im Winter nach wie vor noch keine ausreichende Lösung gefunden haben und deshalb nach allen Richtungen weiterhin untersuchen“, sagte er.
(dapd/nsc/cne /3)