Photovoltaik verursacht Preiseinbruch an Strombörse
Am vergangenen Samstagnachmittag ist der Strompreis am Spotmarkt der Strombörse EEX aufgrund von Solarenergie und Windkraft auf das niedrige Preisniveau von Nachtstrom eingebrochen.
Nur 2,5 Cent je Kilowattstunde musste ein Käufer für eine Stromlieferung in der Zeit zwischen 14 und 15 Uhr zahlen. Üblich sind am Wochenende zu dieser Tageszeit Strompreise, die etwa doppelt so hoch sind.
Am 16. Juli 2011 brach die Entwicklung der Strompreise an der EEX immer dann ein, wenn weniger als 31 Gigawatt konventioneller Kraftwerksleistung benötigt wurden. Die tiefsten Werte wurden zwischen 5 und 6 Uhr morgens mit 2,3 Cent je Kilowattstunde sowie 14 und 15 Uhr nachmittags mit 2,5 Cent erreicht - rund die Hälfte des Tageshöchstwertes.
Photovoltaik: Verbraucher und Industrie profitieren durch niedrigere Strompreise
Für die Zukunft ist bei einem weiteren Ausbau der Photovoltaik zu erwarten, dass die Börsenpreise in den Sommermonaten tagsüber während immer längerer Zeiträume unter das Niveau der Nachtpreise fallen. Private Stromkunden werden von dieser Entwicklung jedoch nur mit einiger Verzögerung profitieren, da Stadtwerke typischerweise jedes Quartal nur ein Zwölftel ihres zukünftigen Strombedarfs einkaufen.
Interessant wird es für Verbraucher dann, wenn Stromversorger Tarife anbieten, die sich im Tagesverlauf an den Preisen der Strombörse orientieren. Anders als in der Vergangenheit wird der Niedrigtarif (NT) dann nicht mehr nur in der Nacht, sondern auch zur Mittagszeit angeboten werden können, während der Hochtarif (HT) nur noch am frühen Morgen und am Abend greift.
Die großen Stromabnehmer aus der Industrie haben die Möglichkeit, sofort von dieser Entwicklung zu profitieren: Sie kaufen den Strom oft selber oder über Händler an der Börse ein und können ihr Einkaufsverhalten kurzfristig anpassen.