Deutsche Energiekonzerne geraten unter Spardruck
Beim in die Verlustzone geratenen Energieversorger EnBW wird ein Stellenabbau immer wahrscheinlicher, wie am Montag bekannt wurde. Auch Eon steht nach einem Pressebericht ein gigantischer Umbau mit Personalverlusten bevor.
EnBW hatte vergangene Woche angekündigt, statt der bisher angepeilten 300 Millionen Euro bis 2013 mindestens den doppelten Betrag durch eine Steigerung der Erlöse und Senkung der Kosten zu erzielen. „Bei so einem Volumen wird es erfahrungsgemäß einen Beitrag im Bereich Personal geben“, sagte ein EnBW-Sprecher der Nachrichtenagentur dapd. Das Karlsruher Unternehmen hatte einen Fehlbetrag zum Halbjahr von knapp 590 Millionen Euro gemeldet.
Eon-Hauptkonkurrent RWE will sich in anderthalb Wochen zur eigenen Geschäftslage äußern. „Wir werden am 11. August ausführlich Stellung nehmen“, kündigte eine Konzernsprecherin an. An dem Tag wird die Halbjahresbilanz auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Um mehr finanziellen Spielraum zu gewinnen, hat sich RWE bereits für 700 Millionen Euro von der Mehrheit an seinem Höchstspannungsnetz getrennt.
Der schwedische Energieversorger Vattenfall musste im zweiten Quartal 1,1 Milliarden Euro an Wertberichtigungen und Rückstellungen für seine deutschen Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel bilden. Hauptsächlich deshalb habe der Konzern einen operativen Verlust von 350 Millionen Euro gemacht.
Eon, RWE, EnBW und Vattenfall werden zurzeit von Brennelementesteuer und Atomausstieg belastet: Sie müssen die Steuer zahlen, ihre einträglichen Atomkraftwerke herunterfahren und noch Milliardensummen in erneuerbare Energien investieren. (dapd/ti/pon /1)