Atomausstieg führt zu Mehrkosten von 32 Milliarden Euro
Zusammengerechnet für die nächsten 18 Jahre könnten sich die Mehrkosten für Industrie und Haushalte durch den Atomausstieg auf bis zu 32 Milliarden Euro summieren. Das ist das Ergebnis einer Studie für das Wirtschaftsministerium.
Im Vergleich zu der gerade verworfenen Laufzeitverlängerung sollen die Großhandelspreise bis 2030 um rund einen Cent je Kilowattstunde steigen. Das bestätigt bereits bekannte Modellrechnungen, wie Christian Lutz vom Institut GWS am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd sagte.
Die „Energieszenarien“ der Institute GWS, EWI und Prognos vergleichen den jetzt beschlossenen Atomausstieg bis 2022 mit der im vergangenen Jahr geplanten Verlängerung der Reaktorlaufzeiten um durchschnittlich zwölf Jahre.
Die reinen Erzeugerkosten liegen den Modellrechnungen zufolge im Ausstiegsszenario kumuliert bis 2030 um rund 16,4 Milliarden Euro höher als mit der Laufzeitverlängerung. Dabei rechnen die Wissenschaftler verschiedene Effekte gegeneinander auf. So werden bis 2030 kumuliert rund 26,8 Milliarden Euro gespart, weil Kernkraftwerke nicht betrieben und gewartet werden müssen.
Die Erzeugerkosten machen jedoch nur einen geringen Anteil am Endverbraucherpreis für Wirtschaft und Privatleute aus, wie GWS-Experte Lutz auf Anfrage erläuterte. So liegen die in der Modellrechnung kumulierten Mehrkosten für Endverbraucher bei besagten 32 Milliarden Euro fast doppelt so hoch. (dapd/tt/pon /3)