Umstrittene Hochspannungsleitung soll weitgehend oberirdisch verlaufen
Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) stellte am Freitag in Hannover die im Raumordnungsverfahren festgelegte Trasse der 380-Kilovolt-Leitung vor. „Auf sieben oder acht Kilometern im Bereich Göttingen ist eine Erdverkabelung erforderlich“, sagte er.
Die Trasse ist nach Angaben des Ministers insgesamt 229 Kilometer lang. Sie läuft über 158 Kilometer durch Niedersachsen und 71 Kilometer durch Hessen. Die neue Hochspannungsleitung soll von Wahle in den Landkreis Hildesheim führen, dort der Autobahn 7 nach Süden folgen und später nach Südwesten in Richtung Leinetal abknicken. Über die Gebiete von Bad Gandersheim, Einbeck, Göttingen und Hann. Münden soll sie die Landesgrenze von Hessen erreichen.
Kommunen drohen mit juristischen Schritten
Bürgerinitiativen für die Erdverkabelung und an der Trasse gelegene Kommunen wollen im nun folgenden Plan-fesstellungsverfahren „alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen“, wie der Bürgermeister von Kreiensen (Landkreis Northeim), Ronny Rode (SPD), sagte. Man werde sich die Klagerechte nicht für die angebotene Entschädigung von 40.000 Euro pro Trassenkilometer auf Gemeindegebiet abkaufen lassen.
Hochspannungsleitungen verschandelten die Landschaft und ließen in der Umgebung Immobilienpreise sinken, auch wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Leitungen strittig seien, sagte Rode.
Der Sprecher der Bürgerinitiativen, Peter Gosslar, beklagte, dass bei der Planung Naturschutzgebiete stärker berücksichtigt worden seien als Wohngebiete. „Wo bleibt der Menschenschutz?“, fragte er.
(dapd/jvo/cne /1)