Proteste gegen Braunkohle und CO2-Speicher in Cottbus
Begleitet von einem großen Aufgebot an Sicherheitskräften haben am Wochenende in Cottbus nach Veranstalterangaben rund 200 Menschen gegen neue Braunkohle-Tagebaue und die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid protestiert.
Unter dem Motto „Unsere Energie ist nicht Eure Kohle“ zogen die Teilnehmer des derzeit stattfindenden Klimacamps in Jänschwalde sowie deutsche und polnische Umweltgruppen zunächst mit einem Protestzug vom Hauptbahnhof in Richtung Stadthalle. Etwa 150 Einsatzkräfte begleiteten den Demonstrationszug, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Auf ihrem etwa drei Kilometer langen Marsch durch die Innenstadt zeigten die Demonstranten Transparente und Spruchbänder. Sie forderten vom Energiekonzern Vattenfall, auf neuen Tagebaue und CO2-Endlager zu verzichten. „Wir wollen eine neue Lösung für die Energie in unserem Land“ und „Demokratie überall statt Vattenfall“ war zu lesen. Einige Demonstranten hatten Bombenattrappen mit der Aufschrift „CO2“ dabei.
„CO2 ist eine geologische Zeitbombe“, warnte der Sprecher der Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager, Hardy Feldmann aus Neutrebbin. Durch die Lagerung des flüssigen Kohlendioxids seien Trinkwasserschäden bis nach Berlin vorhersehbar und würden zu „Ewig-Schäden“, sagte Feldmann.
Die an der Spitze der polnischen Anti-Kohlebewegung stehende Landwirtin Dorota Schewior aus Gubin rief zum gemeinsamen Kampf gegen neue Braunkohletagebaue auf. Die Deutschen sollten durch ihre Einwände dabei helfen, dass in Polen keine neuen Tagebau entstehen. Sie lud die Teilnehmer der Cottbuser Protestaktion zu einer Demonstration ins polnische Nachbarland ein. (dapd/byr/clp/iha /1)