Atomkraftgegner ketten sich in Gorleben an

25.08.2011 von

Atomkraftgegner haben ihre Proteste gegen ein mögliches Endlager in Gorleben am Mittwoch verschärft. Sie blockierten am Mittag die Zufahrten zum Gorlebener Endlagerbergwerk.

An allen sechs Toren hätten sich Umweltschützer festgekettet, sagte Katja Tempel von der Initiative „X-tausendmal quer“ der Nachrichtenagentur dapd. Fahrzeuge könnten das Gelände nicht mehr verlassen oder befahren. Der Betrieb des Bergwerks sei vollständig aus dem normalen Arbeitsrhythmus gebracht, sagte Tempel. Die Polizei bestätigte die Aktion. Beamte seien präsent und beobachteten die Situation, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

Atomkraftgegner haben seit Mitte August mehrfach mit Blockaden und Happenings an dem Bergwerk demonstriert. Sie fordern die Einstellung der Erkundungsarbeiten in Gorleben. „Ziviler Ungehorsam ist ein notwendiges Mittel, sich gegen bestehendes Unrecht einzusetzen“, sagte am Mittwoch eine Aktivistin.

„Ich verschließe dieses Tor mit meinem Körper und riskiere meine körperliche Unversehrtheit, weil die Gefahren, die durch die Nutzung von Atomenergie für alle Menschen ausgeht, viel größer ist als mein persönliches Risiko“, erklärte ein anderer Atomkraftgegner.

Der Gorlebener Salzstock wird seit Ende der 1970er Jahre auf seine Eignung als Endlager für hochradioaktiven Atommüll untersucht. Nach zehnjähriger Unterbrechung waren die Arbeiten im vergangenen Herbst wieder aufgenommen worden.
(dapd/rpl/bei/fgr /4)