AKW Brokdorf darf nach Trafoschaden wieder ans Netz
Knapp drei Wochen nach seiner unplanmäßigen Abschaltung darf das schleswig-holsteinische Atomkraftwerk (AKW) Brokdorf jetzt mit nur einem seiner beiden Trafos wieder ans Netz gehen. Das für Reaktorsicherheit zuständige Kieler Justizministerium erteilte am Donnerstag die Zustimmung zum Wiederanfahren, wie das Ministerium mitteilte. Die Entscheidung traf bei der Opposition auf Kritik.
Der Reaktor war am 7. August heruntergefahren worden, nachdem es durch einen Zwischenfall bei einem der beiden Maschinentransformatoren zur automatischen Abschaltung beider Trafos gekommen war. Zur Ursachenklärung hatte die Atomaufsicht nach eigenen Angaben unabhängige Sachverständige sowie Fachleute der Leibniz-Universität Hannover hinzugezogen. Die Prüfungen hätten ergeben, dass nach der Abschaltung alle Prozesse ordnungsgemäß verlaufen seien.
Der Trafo trug den Angaben zufolge irreparable Schäden davon. Er solle nach Planungen der Betreibergesellschaft Eon Kernkraft im September ausgetauscht werden. Bei seiner kompletten Zerlegung solle zudem die Ursachenanalyse erfolgen.
Eon hatte den Antrag gestellt, Brokdorf mit nur einem Trafo anzufahren. Die Sachverständigen hätten bemerkt, dass ein Trafoausfall durch einen plötzlichen Fehler generell nicht auszuschließen, die Anlage für diesen Fall aber ausgelegt sei. Die Atomaufsicht habe deshalb keine sicherheitstechnischen Bedenken.
(dapd/mcb/fgr /4)