Gorleben: Atomkraftgegner fordern Offenlegung aller Messwerte
Nach dem Bekanntwerden erhöhter Strahlung am Atommüllzwischenlager Gorleben verlangen Umweltschützer die Offenlegung aller Messwerte. Die Messdaten sollten für jedermann einsehbar sein und ins Netz gestellt werden, sagte am Montag Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Es gehe nicht an, die „Nöte der Atombetreiber“ zur Richtschnur für das Handeln der Atomaufsicht zu machen. Der Strahlenschutz solle die Menschen vor Strahlung und nicht den Zwischenlagerbetreiber GNS vor Kritik schützen, sagte Ehmke. Vertreter des Umweltministeriums in Hannover und der GNS wollen am Dienstag über Maßnahmen zur Reduzierung der Strahlenbelastung sprechen.
Am Donnerstag waren die Ergebnisse von Radioaktivitäts-messungen am Zwischenlager bekannt geworden. Demnach wird für das gesamte Jahr eine Grenzwertüberschreitung an einer Messstelle nicht ausgeschlossen.
Wie das niedersächsische Umweltministerium präzisierte, wurde im Juni an einem Messpunkt am Zaun des Zwischenlagers eine Neutronenstrahlung ermittelt, die einem Jahreswert von 0,27 Millisievert entspricht. Die aktuellen Gammastrahlen-Werte der gleichen Messstelle seien noch nicht ausgewertet. Neutronen- und Gammastrahlung zusammen dürfen 0,3 Millisievert im Jahr nicht überschreiten.
(dapd/rpl/bei/bv /3)