DUH kritisiert Szenariorahmen zum Stromnetzausbau
Nach Überzeugung der DUH verfehlt der Szenariorahmen in der vorgelegten Form in vielen Punkten die gesetzlichen Vorgaben und weil für zahlreiche Annahmen und Angaben zudem die Quellen fehlen, sei er für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar. In ihrer von der Bundesnetzagentur erbetenen Stellungnahme zu dem Entwurf fordert die DUH deshalb grundlegende Änderungen und Verbesserungen.
So würden Aussagen, ob und wie mit den gewählten Szenarien die Klimaschutzziele der Regierung erreicht werden können, völlig fehlen. Zwar finden sich Annahmen über die installierte Leistung der unterschiedlichen Stromerzeugungsformen (Erneuerbare Energien, Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke ...), nicht jedoch darüber, wie viel Kilowattstunden die jeweiligen Energieträger zum nationalen Strommix beitragen sollen. Für das Erreichen oder Verfehlen der Klimaschutzziele ist nach Ansicht der DUH jedoch nicht die installierte Kraftwerksleistung maßgeblich, sondern allein die Frage wie viele Stunden im Jahr die Kraftwerke Strom erzeugen.
Stillschweigend würden die Netzbetreiber in ihren Szenarien außerdem davon ausgehen, dass Gaskraftwerke, die aus Altersgründen vom Netz gehen, stets am selben Ort durch Neuanlagen ersetzt werden. Es sei jedoch unter den Bedingungen des auch von der Bundesregierung angestrebten Eintritts in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien von klarem Vorteil, wenn flexible Gaskraftwerke gezielt in Regionen errichtet werden, wo sie die schwankende Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie am besten ausgleichen können, so die DUH. Zudem vermisst die DUH im Szenariorahmen die Berücksichtigung der „Schlüsselfrage Energieeffizienz", die sich die Bundesregierung in ihrem Energiekonzept aus dem Herbst 2010 auf die Fahnen geschrieben habe.