Erneuter Zwischenfall im Atomkraftwerk Cattenom

30.08.2011 von

Nach einem erneuten Zwischenfall im französischen Atomkraftwerk Cattenom werden wieder Forderungen nach einer sofortigen Abschaltung des französischen Meilers laut. SPD und Grüne im Saarland bekräftigten am Dienstag ihre Forderung nach einem endgültigen Aus für das Atomkraftwerk Cattenom an der Mosel.

Die Schnellabschaltung im Block 2 des Atomkraftwerks Cattenom am Montag habe gezeigt, dass die Betreiber, der französische Energiekonzern EDF, die Anlage „technisch nicht im Griff" habe, sagte SPD-Landeschef Heiko Maas in Saarbrücken. Über 60 registrierte Zwischenfälle in den vergangenen zwei Jahren seien Grund genug, das Atomkraftwerk Cattenom vollständig abzuschalten.

Auch aus Sicht des Grünen-Landeschefs Hubert Ulrich bestätigt das erneute Vorkommnis, dass das Atomkraftwerk Cattenom nicht sicher sei. Die Schnellabschaltung von Cattenom wenige Tage nach Wiederanfahren müsse der französischen Regierung klar machen, dass die EDF „enorme Probleme“ beim Betrieb von Cattenom habe, sagte Ulrich.

Nach Angaben des saarländischen Umweltministeriums hatten Schwankungen des Wasserniveaus in den Dampferzeugern am Montag zu einer Schnellabschaltung von Block 2 des Atomkraftwerks Cattenom geführt. Dieser war nach einer Revision und einem Brennelementewechsel erst am vergangenen Freitag wieder angefahren worden, wie das Ministerium weiter mitteilte.

Nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima hatten an Ostermontag rund 5.000 Menschen aus der Großregion SaarLorLux für eine Abschaltung des französischen Atomkraftwerks Cattenom im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg demonstriert. Im Saarland hatten sich rund 70.000 Menschen an einer Unterschriftenaktion gegen das Atomkraftwerk Cattenom beteiligt. Die Unterschriftenlisten wurden im Mai dem französischen Generalkonsul in Saarbrücken überreicht.
(dapd/olh/mfl/bv /1) 

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