Oettinger hat Bedenken gegen deutsche Energiewende
„Die Erwartungen in Deutschland sind zu hoch“, sagte er dem Blatt zufolge. Zweifel äußerte der Kommissar auch an den Beihilfen für den Bau von Gaskraftwerken, die in sonnen- und windarmen Zeiten zur Deckung des Strombedarfs zugeschaltet werden sollen.
Ohnehin stelle sich die Frage, ob Investoren neue Kraftwerke nicht besser in den Nachbarstaaten errichten wollten, wo sie nicht nur in Spitzenbedarfszeiten, sondern ganzjährig laufen könnten. In Deutschland fehlender Strom müsse dann eben importiert werden.
„Wir brauchen eine Europäisierung der Standorte“, erklärte Oettinger weiter.
Voraussetzung dafür sei ein Ausbau des europäischen Leitungsnetzes für Strom und Gas, dessen Kosten Oettinger auf 210 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren veranschlagte. Für die Finanzierung kann er sich einen Aufschlag auf den Strompreis von bis zu 1,5 Cent je Kilowattstunde vorstellen. Das sei sinnvoller, als die Einspeisevergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) noch weiter anzuheben. (Stromtipp.de/dapd/roy/fgr /1)