Siemens zieht sich aus dem Atomgeschäft zurück
Der Siemens-Konzern steigt komplett aus dem Atomgeschäft aus. Der Vorstandsvorsitzende Peter Löscher sagte dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, das Kapitel sei abgeschlossen.
Statt sich am Bau kompletter Kernkraftwerke zu beteiligen, will Siemens künftig Komponenten wie Dampfturbinen liefern, die auch in konventionellen Kraftwerken zum Einsatz kommen.
Dies sei die Antwort von Siemens „auf die klare Positionierung von Gesellschaft und Politik in Deutschland zum Ausstieg aus der Kernenergie“ nach der Atomkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima.
Löscher erklärte weiter, zu dem seit längerem geplanten Atom-Joint-Venture mit dem russischen Rosatom-Konzern werde es nicht kommen. Stattdessen wolle man auf anderen Feldern zusammenarbeiten.
Atomkraftgegner begrüßten den Rückzug. „Allerdings ist es dann inkonsequent, wenn der Konzern weiterhin Turbinen und Generatoren für Atomkraftwerke liefern will“, sagte Jochen Stay von der Initiative „Ausgestrahlt“. Siemens sollte vollständig auf das Geschäft mit Atomkraftwerken verzichten, denn am Ende mache es keinen Unterschied, ob das Unternehmen am nuklearen oder konventionellen Teil eines Reaktors beteiligt sei.
(dapd/lih/kos /1)