Netzbetreiber investieren Milliarden in neue Stromtrassen

23.09.2011 von

Mit neuen Stromautobahnen quer durch die Bundesrepublik wollen die vier deutschen Netzbetreiber das deutsche Stromnetz auf die Herausforderungen der Energiewende vorbereiten.

Die Netzbetreiber - Tennet, 50 Hertz, Amprion und die EnBW Transportnetz - prüfen derzeit den Bau dreier neuer, milliardenteurer Stromtrassen quer durch Deutschland, wie Sprecher der Unternehmen der Nachrichtenagentur dapd berichteten. Sie bestätigten damit einen Bericht der „Financial Times Deutschland“.

Für die neuen Leitungen könnte nach Angaben der Bundesnetzagentur auch erstmals in Deutschland die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) zum Einsatz kommen. Sie ermöglicht es, große Strommengen unter sehr geringen Verlusten über weite Strecken zu befördern.

Die vier Netzbetreiber müssen der Bundesnetzagentur bis Mitte nächsten Jahres den Entwurf für einen Netzentwicklungsplan vorlegen. Darin könnten die neuen Stromautobahnen eine wichtige Rolle spielen.

Tennet prüft nach Angaben einer Sprecherin den Bau einer Trasse von Nord- nach Süddeutschland, die mehrere Milliarden Euro kosten soll. Amprion arbeitet an einer Machbarkeitsstudie über eine Hochenergie-Trasse vom Rheinland in Richtung Baden-Württemberg. 50Hertz plant eine rund 600 Kilometer lange Leitung aus dem Raum Magdeburg ins Rhein-Main-Gebiet.

Neue Stromtrassen sind nach Einschätzung von Fachleuten dringend notwendig, um den meist zum großen Teil im Norden und Osten Deutschlands produzierten Ökostrom in die Verbrauchszentren im Süden und Westen Deutschlands zu leiten. In einem zweiten Schritt könne das neue Netz dann auch nach Europa ausgeweitet werden, hieß es bei 50Hertz.
(dapd/re/hs /3) 

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