Gorleben: Greenpeace veröffentlicht Wärmebilder

26.09.2011 von

Greenpeace-Aktivisten haben in der Nacht zu Samstag mit einer Wärmebildkamera Aufnahmen von der Castorhalle in Gorleben angefertigt. Die Wärmebilder zeigen, wie die durch den hochradioaktiven Atommüll aufgeheizte Luft im Inneren der Zwischenlagerhalle, aus den Lüftungsschlitzen des Lagers ungefiltert austritt.

Auch sogenannte Streustrahlung gelangt zu einem großen Teil auf diesem Weg in die Umwelt. Laut TÜV macht die Streustrahlung durch Neutronen aus Zu- und Abluftöffnungen der Castorhalle etwa zwei Drittel der an den Messpunkten erfassten Radioaktivität aus.

Ende August war bekannt geworden, dass die genehmigten Strahlengrenzwerte rund um das Zwischenlager Gorleben noch in diesem Jahr überschritten werden könnten.

Heute soll der niedersächsische Umweltausschuss über die Messwerte informiert werden. Greenpeace fordert das nieder-sächsische Umwelt-ministerium auf, keinen weiteren Atommüll in Gorleben einzulagern und den für Ende des Jahres geplanten Castortransport abzusagen.

Die Wärme entsteht durch den radioaktiven Zerfall in den Castorbehältern und ist damit ein Indikator für die Brisanz der hochradioaktiven Abfälle. Speziell die gefährliche Neutronen-Streustrahlung kann außerdem über das Dach, ähnlich wie die Abluft entweichen.

Die Wärmeverteilung auf den Greenpeace-Bildern zeigt auch, dass die 102 Atommüllbehälter im nördlichen Teil der Castorhalle stehen, da die Lüftungsschlitze dort deutlich wärmere Luft abgeben. 

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