ver.di erwartet im Oktober Details über Eon-Stellenabbau

26.09.2011 von

Details zu den Auswirkungen des geplanten Stellenabbaus bei Deutschlands größtem Energiekonzern Eon auf Bayern wird es nach Auffassung der Gewerkschaft ver.di frühestens in einem Monat geben.

„Wir erwarten, dass Ende Oktober/Anfang November der große Hammer auf uns zukommt, wenn bekannt wird, welche Stellen an welchen Standorten abgebaut werden“, sagte ver.di-Bayern-Sprecher und Eon-Aufsichtsratsmitglied Jürgen Feuchtmann am Montag in München. Bis dahin bange jeder Beschäftigte um seinen Arbeitsplatz.

Der SPD-Fraktions-vorsitzende Markus Rinderspacher forderte die Konzernspitze des Unternehmens auf, umgehend Details bekanntzugeben. Gleichzeitig kritisierte er die bayerische Landesregierung scharf und warf ihr „energiepolitischen Dilettantismus“ vor. Der politische Einfluss der CSU gleiche dem eines Zuschauers. Im Standortwettbewerb mit der Konzernzentrale in Düsseldorf habe Bayern hier gegen Nordrhein-Westfalen verloren.

Der stellvertretende Eon-Betriebsratsvorsitzende Martin Cegla forderte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) auf, die Belegschaft zu unterstützen. „Wir haben nicht das Gefühl, dass der Ministerpräsident was für uns tut“, sagte Cegla. Auch Feuchtmann sprach von „verhaltenen“ Reaktionen Seehofers. So seien etwa Briefe an den Ministerpräsidenten bis heute nicht beantwortet worden.

ver.di erwartet nach wie vor, dass allein in Bayern 2.000 der rund 8.000 Stellen wegfallen. In München droht die Schließung des Eon-Energie-Standorts mit 400 Beschäftigten. Insgesamt will Eon bis 2015 etwa 11.000 seiner weltweit 79.000 Arbeitsplätze abbauen, wie der Versorger Anfang August angekündigt hatte. Dabei wurden auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Bis Ende 2012 besteht allerdings Kündigungsschutz.
(dapd/rab/mwa /1) 

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