Der deutsche Mittelstand misst der Energiewende eine große Bedeutung bei und sieht hohe Investitionen für technische Erneuerungen auf sich zukommen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Geschäftsführern und Bereichsleitern durch das Markt- und Meinungs-forschungsinstitut forsa.
Im Auftrag der Albis Leasing AG aus Hamburg wurden Verantwortliche aus 250 Unternehmen in einer Größe von bis zu 1.000 Mitarbeitern befragt. Drei Viertel von ihnen rechnen mit steigenden Kosten für ihre Firma.
Unabhängig von der Unternehmensgröße schätzen die befragten Verantwortlichen die Bedeutung des Atomausstiegs für den deutschen Mittelstand als sehr hoch ein. So ergab die Umfrage, dass 89 Prozent die Folgen der Entscheidung als „sehr wichtig" oder „wichtig" einstufen.
Dabei bewertet die große Mehrheit der Betriebe die Auswirkungen der politischen Beschlüsse als Belastung: Annähernd drei Viertel (72 Prozent) gehen davon aus, dass Produkte und Dienstleistungen durch die Energiewende teurer werden. Ebenso viele (75 Prozent) rechnen mit höheren Kosten für ihr eigenes Unternehmen.
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Ebenso sind viele Unternehmenslenker der Auffassung, dass die Energiewende dem Standort Deutschland insgesamt wirtschaftliche Nachteile bringt. Sechs von zehn (59 Prozent) befürchten "deutliche" oder "leichte Nachteile" für die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Das erhöht den Druck zu investieren - besonders in energieeffiziente Techniken - um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) planen zum Beispiel Investitionen in energieeffiziente Techniken oder haben diese bereits umgesetzt.