Rekommunalisierung: Mehr Netzübergänge erwartet
Mehrere hundert Energienetz-konzessionsverträge stehen in den kommenden vier bis fünf Jahren zur Neuvergabe seitens der deutschen Städte und Gemeinden an. Aufgrund der seit diesem Jahr verstärkt zu beobachtenden Tendenz zur Rekommunalisierung sind zum kommenden Jahreswechsel mehr Netzübergänge zu erwarten als in früheren Jahren, prognostiziert der Datenbankdienstleister e‘net.
Das bedeutet, dass in solchen Fällen Netzbetreiber für gewisse Gebiete nicht mehr zuständig sind oder aber ihnen neue Gebiete zufallen. Überregional aktive Lieferanten müssen deshalb möglichst früh über entsprechende Veränderungen informiert sein, um flächendeckend eindeutige Netzbetreiberzuordnungen bei der Anmeldung von Neukunden vornehmen zu können.
In bislang sechs Fällen treten Energieversorger zum Jahreswechsel erstmalig als Netzbetreiber in Erscheinung. Hierbei handelt es sich um kleinere Stadtwerke, die die Netze von großen Regionalnetzbetreibern übernommen haben. Bei der envia Verteilnetz GmbH oder der Thüringer Energienetze GmbH (Eon) sind gleich mehrere Konzessionsabgänge zu konstatieren.
Aber auch Eon Avacon, EnBW und RWE treten ab 2012 mehr Netze ab, als sie hinzugewinnen. Gegenläufig zur Tendenz einer häufiger vorzufindenden Netzbewirtschaftung durch kleinere Stadtwerke hat einzig der Freiburger Regionalnetzbetreiber badenova eine nennenswerte Anzahl von Netzgebieten neu akquiriert.