Bund setzt weiter auf Endlager Gorleben
Mit einer mehrstündigen Blockade der Zufahrten zum niedersächsischen Endlagerbergwerk Gorleben haben am Sonntag Atomkraftkritiker gegen offenbar fortbestehende Pläne der Bundesregierung für ein atomares Endlager in dem Salzstock protestiert.
Damit reagierten sie auf einen Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ über einen Brief von Umweltminister Norbert Röttgen an Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (beide CDU). Darin hatte Röttgen mitgeteilt, dass es bei der Erkundung des Gorlebener Salzstocks bleibe.
Nach Angaben der im August gestarteten Initiative „Gorleben 365“ ketteten sich Umweltschützer mit Stahlrohren an drei Werktore an. Drei weitere Zufahrten wurden durch Sitzblockaden versperrt.
Ein Sprecher sagte, der Salzstock in Gorleben sei ungeeignet, und die geplante Einlagerung von Atommüll würde unweigerlich viele Leben zerstören. Die Initiative x-tausendmal quer bezeichnete Röttgens Haltung als pure Show und kündigte „massenhaften zivilen Ungehorsam“ an. Die Erkundung des Salzstocks Gorleben als mögliches Endlager für hoch radioaktiven Atommüll war im Herbst 2010 nach zehnjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Atomkraftgegner fordern einen Stopp der Arbeiten und eine neue Endlagersuche.
(dapd/rlp/som/vf/ /3)