TÜV: Weitere Castoren erhöhen Strahlung in Gorleben nicht
Der Streit um die Radioaktivitätswerte am Atommüllzwischenlager Gorleben ist neu entbrannt. Die Strahlung werde sich nach Berechnungen des TÜV Nord auch durch die Einlagerung von weiteren elf Castorbehältern nicht erheblich erhöhen, teilte das Niedersächsische Umweltministerium am Dienstag mit. Atomkraftgegner warfen dem TÜV vor, mit falschen Zahlen zu rechnen.
Mit diesen Castoren sei eine Erhöhung von 0,238 Millisivert (mSv) auf 0,254 (mSv) zu erwarten. Der Eingreifwert bei der Umgebungsüberwachung in Gorleben liege bei 0,27 mSv pro Jahr, der Genehmigungswert bei 0,3 mSv pro Jahr.
Die Berechnungen des TÜV seien in aufwendigen Rechenverfahren durchgeführt worden, dem ein dreidimensionales Behälterlagemodell zu Grunde liege, erklärte das Ministerium weiter. Dieses berücksichtige alle abschirmrelevanten Strukturen sowie deren Abmessungen und Materialien.
Dagegen warfen Atomkraftgegner dem TÜV vor, mit „falschen Zahlen“ der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zu rechnen. Die zuvor vom Umweltministerium mit Kontrollmessungen beauftragte PTB habe von den am Zaun des Zwischenlagers gemessenen Werten „einen so überzogenen Schätzwert für die natürliche Hintergrundstrahlung abgezogen, dass am Ende als Ergebnis null Gammastrahlung übrigblieb“, sagte Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation „Ausgestrahlt“.
(dapd/rpl/jsp/bv /1)
Blockaden in Gorleben angekündigt
Am Sonntag will die Grüne Jugend eine „bunte und laute Blockade“ organisieren. Seit Mitte August versperren Atomkraftgegner mit Sitzblockaden oder Ankettaktionen immer wieder die Zufahrten zum Bergwerk.
(dapd/rpl/kos /4)