Stadtwerke fordern Energieministerium
Der Verband der kommunalen Unternehmen (VKU), in dem die meisten deutschen Stadtwerke organisiert sind, hat sich für die Gründung eines Energieministeriums auf Bundesebene ausgesprochen.
Dies berichtet das Düsseldorfer „Handelsblatt“. „Angesichts des ambitionierten, aber machbaren Zeitplanes der Bundesregierung brauchen wir die klare Zuständigkeit einer Stelle in der Bundesregierung für die Umsetzung der Energiewende“, so VKU-Präsident Stephan Weil auf einer Verbandstagung in Bonn.
Die Energiewende lasse sich nur meistern, wenn alle an einem Strang zögen und die Politik mit einer Stimme spreche. Die Stadtwerke benötigten verlässliche Rahmenbedingungen für den Bau neuer Kraftwerke und die Modernisierung der Verteilnetze.
Die Energiepolitik der Bundesregierung wird derzeit von diversen Ministerien vorangetrieben. In der Vergangenheit hatte es auch Reibereien gegeben, so zuletzt zwischen dem Wirtschafts- und dem Umweltministerium.
Im Rahmen der sogenannten Energiewende plant die Bundesregierung die Stilllegung aller deutschen Atomkraftwerke bis Ende 2022 und den Bau neuer Kraftwerke. Die Erzeugung von Ökostrom soll forciert, der Ausstoß von Kohlendioxid reduziert und die Stromnetze ausgebaut und modernisiert werden.
Die Stadtwerke spielen bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Der VKU vertritt rund 1.400 kommunale Unternehmen aus den Bereichen Energie, Wasser und Abfallwirtschaft. Die Unternehmen mit 236.000 Beschäftigten erzielen einen Umsatz von rund 90 Milliarden Euro.