BBE: Stromverbraucher durch EEG-Umlage zu stark belastet
„Für diesen Anstieg ist einzig und allein die Politik verantwortlich. Sie hat Ausnahmeregelungen für die Industrie erweitert, eine teure Marktprämie eingeführt und den Netzbetreibern zusätzliche finanzielle Rücklagen zugestanden. Die Kosten für den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren werden auf immer weniger Schultern verteilt“, kritisiert BEE-Präsident Dietmar Schütz den erneuten Kostenanstieg für die Stromkunden.
Über die EEG-Umlage finanzieren die Stromverbraucher den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Stromsektor. Für rund 650 Unternehmen mit einem jährlichen Mindeststromverbrauch von 100 Gigawattstunden (GWh) wurde die EEG-Umlage nach Angaben des BEE jedoch „gedeckelt“.
Sie zahlen im niedrigsten Fall lediglich 0,05 Cent pro Kilowattstunde Strom. Die Strommenge, die dieser Regelung unterliegt, wird von den Netzbetreibern in diesem Jahr auf 74 Terawattstunden (TWh) beziffert. Für das kommende Jahr gehen die Netzbetreiber sogar von 84 TWh aus, die weitgehend von der Umlage befreit sind. Allein diese zusätzlichen zehn TWh erhöhen die EEG-Umlage für alle anderen Verbraucher um 0,1 Cent pro Kilowattstunde.
Ab 2013 wird die Bundesregierung nach Angaben des BEE die Zahl privilegierter Unternehmen noch einmal massiv ausweiten: Sie senkt den Mindeststromverbrauch, um in den Genuss der „gedeckelten“ Umlage zu kommen von 100 auf zehn Gigawattstunden pro Jahr. Die Mehrkosten für die „normalen“ Stromverbraucher variieren dabei zwischen 300 und 500 Millionen Euro.
Darüber hinaus wird den Übertragungsnetzbetreibern ab kommendem Jahr die Bildung zusätzlicher finanzieller Rücklagen in Höhe von 390 Millionen Euro zugestanden, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Dieser finanzielle Puffer hat an der künftigen EEG-Umlage in Höhe von 3,59 Cent einen Anteil von 0,1 Cent.