Morsleben: Nur geringes Interesse bei Bürgeranhörung zur Stilllegung

25.10.2011 von

Der Erörterungstermin zur geplanten Versiegelung des Atommülllagers Morsleben im Bördekreis stößt bei den Bürgern nur auf geringes Interesse. Die auf vier Wochen angelegte Bürgeranhörung in Oschersleben könne wahrscheinlich schon in den kommenden Tagen nach rund zwei Wochen beendet werden, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums am Dienstag in Magdeburg.

Obwohl rund 13.500 Einwendungen gegen das Projekt eingebracht wurden, erschienen auf der mündlichen Anhörung deutlich weniger Bürger als erwartet. Ein Sprecher vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sagte, sie rechne sogar damit, dass der Termin schon am heutigen Dienstag beendet werde.

Schon zu Beginn der Veranstaltung am 13. Oktober war der Besucherandrang nur sehr gering. Weniger als 30 Bürger erschienen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in dem für rund 200 Menschen ausgelegten Saal und erläuterten dem Umweltministerium ihre Argumente gegen das Projekt.

Das Ministerium muss als Planfeststellungsbehörde über die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragte Versiegelung des Lagers entscheiden. 94 Einwendungen, von rund 13.500 Menschen unterzeichnet, wurden in den vergangenen Monaten eingebracht.

Erste Stilllegung eines Endlagers

Die Versiegelung des Lagers, in dem sich 37.000 Kubikmeter niedrig- und mittelradioaktive Abfälle befinden, soll rund eine Million Jahre halten. Geplant ist, den einsturzgefährdeten Salzstock mit Beton aufzufüllen. 2,2 Milliarden Euro werden für das Projekt veranschlagt.

Morsleben ist das erste Endlager für radioaktive Abfälle, das in Deutschland stillgelegt werden soll. Mit einem Beschluss des Ministeriums wird nicht vor 2014 gerechnet. Sollte danach nicht gegen den Beschluss geklagt werden, könnte die Versiegelung bis 2034 abgeschlossen sein.
(dapd/cjt/kos /4) 

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