Verbraucherschützer kritisieren Netzagentur
Die gestrige Entscheidung der Bundesnetzagentur, den Netzbetreibern einen höheren Eigenkapitalzinssatz für Investitionen in die Energienetze zu gewähren, hat bei Verbraucherschützern Kritik hervorgerufen. Die Bundesnetzagentur sei gegenüber der Netzbetreiber Lobby eingeknickt, hieß es.
Die Entscheidung führt nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes Neuer Energieanbieter (bne) zu einer Mehrbelastung von über drei Milliarden Euro für Verbraucher.
Damit die Kosten der Energiewende nicht weiter unnötig steigen und damit deren Akzeptanz gefährden, sind umfangreiche institutionelle Reformen erforderlich, forderte Holger Krawinkel vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
Erstens müssten die Beteiligungsrechte der Verbraucher bei den Entscheidungen der Bundesnetzagentur erweitert werden. „Es geht nicht an, dass am Ende die Netzagentur allein mit den Netzbetreibern verhandelt, aber diejenigen, die das Ergebnis bezahlen müssen, außen vor bleiben“.
Krawinkel kritisierte außerdem die Befreiung der Industrie von den Netzentgelten nach der Stromnetzentgeltverordnung. „Dies wird die Netzentgelte für die privaten Haushalte, das Handwerk und den öffentliche Sektor zusätzlich um etwa fünf Prozent erhöhen“, sagte er.