Ökostromanbieter kritisieren neue Stromkennzeichnung
Verschiedene Ökostromanbieter haben die neue gesetzlich vorgeschriebene Stromkennzeichnung kritisiert, da sie es ihrer Ansicht Anbietern von Atom- und Kohlekraft ermöglicht, den Eindruck zu erwecken, dass sie Ökostrom liefern, obwohl sie das faktisch nicht tun.
Die Ökostromanbieter Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, LichtBlick und Naturstrom bezeichnen die jüngst novellierte Regelung als „Verbrauchertäuschung".
Hintergrund ist die sogenannte EEG-Umlage, die Verbraucher für den Ausbau der erneuerbaren Energien bezahlen, der von den Stromversorgern als so genannte EEG-Quote auf der Stromrechnung, der Webseite und in Werbematerialien ausgewiesen werden, obwohl er tatsächlich nicht geliefert wird.
Selbst diejenigen Stromversorger, die keine einzige Kilowattstunde Ökostrom anbieten oder gekauft haben, erhalten so rechnerisch Ökostrom und sehen grüner aus, als sie sind. Die Kunden werden darüber aber im Unklaren gelassen. Je nach Anbieter kann der Greenwashing-Anteil derzeit bis zu 20 Prozent des Strommixes ausmachen.
Eine gute Stromkennzeichnung sollte nach Ansicht der Ökostromanbieter für Transparenz und nicht für Verbrauchertäuschung sorgen, deshalb fordern sie, dass diese Regelung im Energiewirtschaftsgesetz wieder rückgängig gemacht wird.