Castor-Transport: Protest am Bundesumweltministerium
Gegen den von der niedersächsischen Landesregierung genehmigten Castor-Transport ins Atommüll-Zwischenlager Gorleben protestieren heute Greenpeace-Aktivisten am Bundesumweltministerium. Dazu haben Kletterer an der Fassade des Ministeriums ein sechs Meter und fünf Meter hohes Banner befestigt, auf dem es heißt: „McAllister: Ausstieg aus Gorleben. Castor absagen!"
Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) nimmt in Berlin an einem Gespräch zur Atommüll-Endlagerung bei Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) teil. Seine Landesregierung hatte trotz ungeklärter Manipulationsvorwürfe mit falschen Strahlenwerten am Zwischenlager Gorleben dem diesjährigen Castortransport zugestimmt.
Greenpeace hatte Ende Oktober nachgewiesen, dass die vom Land Niedersachsen angestellten Berechnungen der jährlichen Strahlendosis am Zwischenlager Gorleben fehlerhaft sind. Der zulässige Jahresgrenzwert für austretende Radioaktivität von 0,3 Millisievert wird nach der Greenpeace-Analyse bis Jahresende überschritten. Daher dürfte in Gorleben kein weiterer Atommüll eingelagert werden.
Bislang existiert in Deutschland kein Endlager für hochradioaktiven Müll. 97 Castoren aus der französischen Wiederaufarbeitung werden derzeit im Gorlebener Zwischenlager verwahrt. Am 24. November soll der Transport von elf Castorbehältern aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins niedersächsische Wendland starten. Jeder Castor beinhaltet vier Mal soviel Radioaktivität wie bei dem Super-GAU in Fukushima in die Umwelt gelangt ist.