Studie: Kampf gegen Klimawandel auf der Kippe
Aufstrebende Staaten ebenso wie entwickelte Industrieländer verbrauchen immer mehr Energie, die Erdtemperatur steigt: Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) steht die Weltgemeinschaft kurz davor, den Kampf gegen den Klimawandel zu verlieren. Verantwortlich dafür seien die Regierungen, die zwar fossile Energieträger wie Öl, Kohle und Gas stark förderten, aber nicht genug für erneuerbare Energien täten, sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol am Freitag in Berlin.
Im jüngst veröffentlichten World Energy Outlook gehen die IEA-Experten davon aus, dass die weltweite Durchschnittstemperatur infolge des Treibhauseffekts in diesem Jahrhundert um 3,5 Grad steigen wird.
„Es gibt wenig Anzeichen dafür, dass der dringend notwendige Kurswechsel bei den weltweiten Energietrends eingeleitet wurde", heißt es darin. Um den Anstieg auf zwei Grad zu begrenzen, wie es die Weltgemeinschaft vereinbart hat, müssten deutlich stärkere Anstrengungen unternommen werden, erklärte Birol.
Anstieg des Energieverbrauchs um ein Drittel bis 2035
Die IEA, eine autonome Einheit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), rechnet bis 2035 mit einem Anstieg des weltweiten Energieverbrauchs um ein Drittel. 90 Prozent des Zuwachses entfallen demnach auf Entwicklungs- und Schwellenländer.