Umweltexperten warnen vor Scheitern der UN-Klimakonferenz
Schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel, Überschwemmungen und Dürre: Das könnten die Folgen sein, sollten sich die Staaten der Erde nicht auf eine Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll einigen. Dann könnte sich die Erde bis 2100 um mehr als drei Grad erwärmen, erklärten Regierungsexperten und Klimaforscher am Donnerstag in Berlin. Wenige Tage vor Beginn der fast zweiwöchigen UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban warnten deutsche Umweltexperten vor einem Scheitern der Verhandlungen.
„Der Klimawandel schreitet nicht langsamer voran, als man gedacht hat", sagte Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Nach aktuellen Prognosen könne das Ziel, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, daher nicht erreicht werden. „Bisher sind wir auf dem Weg, zwischen drei bis dreieinhalb Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zu bekommen", sagte Lucht.
Um dieses Szenario zu verhindern, müsse in Durban „ein umfassendes Abkommen" auf den Weg gebracht werden, sagte Dirk Messner vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). „Ein Signal wäre es, festzulegen, bis wann die Trendumkehr bei den Emissionen erreicht werden soll", fügte Messner hinzu.
Auch der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, pocht auf verbindliche Zusagen der Teilnehmerstaaten: „Es muss der Abschluss eines neuen umfassenden und rechtsverbindlichen Klimaschutzabkommens auf den Weg gebracht werden, damit es auch nach 2012 weltweit verbindliche Ziele im Klimaschutz gibt."
(dapd//vie/fgr/dik/eng/3)