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Umweltexperten warnen vor Scheitern der UN-Klimakonferenz

25.11.2011 von

Umweltexperten warnen vor Scheitern der UN-KlimakonferenzSchmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel, Überschwemmungen und Dürre: Das könnten die Folgen sein, sollten sich die Staaten der Erde nicht auf eine Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll einigen. Dann könnte sich die Erde bis 2100 um mehr als drei Grad erwärmen, erklärten Regierungsexperten und Klimaforscher am Donnerstag in Berlin. Wenige Tage vor Beginn der fast zweiwöchigen UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban warnten deutsche Umweltexperten vor einem Scheitern der Verhandlungen.

„Der Klimawandel schreitet nicht langsamer voran, als man gedacht hat", sagte Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Nach aktuellen Prognosen könne das Ziel, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, daher nicht erreicht werden. „Bisher sind wir auf dem Weg, zwischen drei bis dreieinhalb Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zu bekommen", sagte Lucht.

Um dieses Szenario zu verhindern, müsse in Durban „ein umfassendes Abkommen" auf den Weg gebracht werden, sagte Dirk Messner vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). „Ein Signal wäre es, festzulegen, bis wann die Trendumkehr bei den Emissionen erreicht werden soll", fügte Messner hinzu.

Auch der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, pocht auf verbindliche Zusagen der Teilnehmerstaaten: „Es muss der Abschluss eines neuen umfassenden und rechtsverbindlichen Klimaschutzabkommens auf den Weg gebracht werden, damit es auch nach 2012 weltweit verbindliche Ziele im Klimaschutz gibt."

Bisher ist das Kyoto-Protokoll von 1997 das einzige rechtsverbindliche Klimaabkommen. Mehr als 170 Unterzeichnerstaaten verständigten sich 1997 im japanischen Kyoto darauf, den weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß innerhalb von fünfzehn Jahren um rund fünf Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. 37 Industriestaaten haben sich mit dem Abkommen dazu verpflichtet, dieses Ziel zu erreichen. Die dort festgelegten Verpflichtungen enden Ende des nächsten Jahres.
(dapd//vie/fgr/dik/eng/3)